Kreta war 2001 für FENER sowieso das erklärte Ziel, um neue Unterkünfte zu entdecken und zu inspizieren. Damit wollten wir unser Programm kräftig erweitern. Und so wurde das Notwendige mit dem Angenehmen verbunden. An einem Freitag im August sollte die Hochzeit stattfinden. Ich selbst fuhr mit dem Auto von Hamburg über Italien nach Griechenland, um so für die spätere „Erkundungstour" am besten ausgerüstet zu sein.

Das große Treffen der „Drei von FENER" fand dann in Heraklion statt: Götz hatte bis zum Vorabend noch eine unserer Touren am Schwarzen Meer geleitet und war am Vorabend von Trabzon nach Istanbul geflogen, um dann am Freitag über Athen weiter nach Kreta zu reisen.

Wolfgang hatte das Flugzeug in Hamburg bestiegen und landete ebenfalls pünktlich an der verabredeten Stelle. Zwei Stunden Autofahrt über die Berge von Kreta, und am Freitagnachmittag hatten wir alle Katharinas kleinen Heimatort Hondros an der kretischen Südküste erreicht. Hier sollte die Hochzeit am Abend stattfinden. Nur Michael wusste von unseren Plänen, und so war die Überraschung bei Katharina perfekt, als wir plötzlich vor ihrem Haus standen!

Ein wunderschöner Nachmittag folgte, die Aufregung war bei allen zu spüren. Immer mehr Gäste trafen ein und versammelten sich auf der Straße vor Katharinas Haus. Ein Riesenspaß dann, als Michael, nur mit einem Handtuch bekleidet, vor die Tür trat und draußen Platz nahm, um die traditionelle Rasur vor der Hochzeit über sich ergehen lassen musste! Dazu gab es Musik, die Raki-Flasche wurde herumgereicht und die ersten Böller waren zu hören. Natürlich mit scharfer Munition, wie man uns versicherte, gehört dazu, dass vor der Hochzeit in die Luft geschossen wird! Während dieser Zeit ist die Braut natürlich nicht zu sehen. Sie bleibt bis zur Trauung getrennt in einem anderen Haus und wird dort von der Familie und Freunden auf das Fest vorbereitet.

Gegen 18 Uhr fährt dann der Wagen des ersten Priesters vor, der die Trauung vornehmen wird. Man begrüßt sich ausgelassen und dann bringt ein laut hupender Autokonvoi die Gäste zu der vorbereiteten Kapelle. Der Altar ist draußen auf dem Kirchhof aufgebaut, so gibt es ausreichend Platz für alle. Eine Stunde lang können wir dann die Zeremonie der orthodoxen Trauung verfolgen. Zum Ritual gehört am Ende auch hier der Reis. Braut und Bräutigam können sich kaum retten vor den reichlichen Salven und auch die Priester halten das Gebetsbuch schützend vor das Gesicht!

Krönender Abschluss der Feier ist dann am Abend das Festessen. Unter klarem Sternenhimmel, an der Küste, gibt es Platz für hunderte von Besuchern. Essen, Wein und der kretische Raki werden gereicht, und natürlich spielt eine Lifeband traditionelle griechische Musik. Ein wundervoller Abend, an dem übrigens auch die Priester bei den gemeinsamen Tänzen vorbehaltslos dabei sind!

In Hamburg hat Katharina die Taverne „Dionysos" über 20 Jahre geführt, 365 Tage im Jahr, ohne Ruhetag! Inzwischen verbringt Katharina die meiste Zeit wieder in Ihrer Heimat auf Kreta und kommt nur hin und wieder zu Besuch. Michael, ihr Sohn und seine Frau haben das Restaurant übernommen und nach einem kompletten Umbau, ein außergewöhnliches Restaurant entstehen lassen.

Ein wunderschönes, modernes Ambiente und eine ausgezeichnete, feine griechische Küche, die ihresgleichen sucht, haben den beiden bereits viel Lob in einschlägigen Restaurantführern, Zeitschriften und Tagespresse eingebracht. Für die Hauptspeisen gibt es keine Karte. Die regelmäßig wechselnden Angebote sind mit Kreide auf einer Tafel notiert. Wohl einmalig in Hamburg ist aber die Vorspeisenkarte mit einer Auswahl von über 45 originellen und überaus leckeren kleinen Gerichten aus der Heimat auf Kreta. Und natürlich ist das Dionysos auch heute noch unser bevorzugtes Lokal! Sollten Sie also in Hamburg wohnen oder dort einmal zu Besuch sein: Diesen Tavernenbesuch müssen Sie unbedingt einplanen!

Das Dionysos ist täglich geöffnet, Reservierung ist unbedingt zu empfehlen.

Die Adresse:
Restaurant Dionysos,
Eppendorfer Weg 67

in 20259 Hamburg,

Telefon: 040-49 88 00

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